Generalversammlung

12.02.2023 von Kooperative Milchverwertung

Bilanz der Koop MV geprägt von nachhaltig guten Strukturen

Die Kooperative Milchverwertung Emlichheim-Laarwald-Wielen-Wilsum eG, kurz Koop MV, konnte ihre Mitglieder Ende des vergangenen Jahres wieder in Präsenz zur Generalversammlung einladen. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Dennis Welleweerd konnte dabei die überwiegende Anzahl der insgesamt 130 Lieferanten im Saal Ridder in Wilsum begrüßen. Welleweerd ließ das Geschäftsjahr 2021 kurz Revue passieren, welches seinerzeit mit einem durchschnittlichen Milchpreis von etwa 36 Cent pro Kilogramm für die Milchlandwirte in der Auszahlung deutlich schlechter gewesen sei als aktuell. Trotz ebenfalls stark gestiegener Produktionskosten auf den Höfen, hier seien insbesondere die hohen Futter- und Energiekosten genannt, könne man derzeit mit einem durchschnittlichen Milchpreis von über 53 Cent pro Kilogramm für das Gesamtjahr 2022 mehr als zufrieden sein. Seinen ausdrücklichen Dank richtete Welleweerd abschließend an die Mitglieder und Lieferanten für das entgegengebrachte Vertrauen und insbesondere an die Mitarbeiter der Koop MV, die „rund um die Uhr, Tag und Nacht“ stets einsatzbereit seien.

„Wertschöpfung erfreulicherweise verbessert“

Im weiteren Verlauf stellte Geschäftsführer Albert Weersmann den Mitgliedern die Umsatz- und Absatzzahlen sowie das Ergebnis des Wirtschaftsjahres 2021 vor. Die Bilanz, sowohl im Ertrags- als auch Vermögensbereich, sei nach wie vor geprägt von geordneten und nachhaltig guten Strukturen und Kennziffern. „Die Koop MV beziehungsweise deren Mitglieder konnten im Geschäftsjahr 2021 die Milchmenge mit insgesamt 129 Millionen Kilogramm abgelieferter Rohmilch konstant auf hohem Niveau halten. Der nominale Umsatz stieg aufgrund des etwas verbesserten Milchauszahlungspreises auf nunmehr fast 48 Millionen Euro. Damit konnte die Wertschöpfung für die Milchlandwirte im Vergleich zum Vorjahr erfreulicherweise zumindest ein wenig verbessert werden“, teilte Weersmann mit. Wie auch in den Vorjahren konnten sich die Mitglieder, bedingt durch die schlanken, kostengünstigen Strukturen der Koop MV, auch für das Geschäftsjahr 2021 über eine Warenrückvergütung freuen, die bereits im Sommer 2022 zur Auszahlung gelangte.

„Transformation“ umfassendes Thema

Rückblickend auf das Jahr 2021 und das noch laufende Geschäftsjahr sagte Weersmann: „Diese beiden Jahre haben Ereignisse mit sich gebracht, von denen man nicht einmal geahnt hätte, dass diese so kommen könnten.“ Bereits im Jahr 2021 habe vieles unter dem Begriff Transformation gestanden: Transformation der Mobilität – vom konventionellen Verbrenner hin zur Elektromobilität. Transformation der Energiewirtschaft – weg von fossilen Energieträgern hin zu den Erneuerbaren. Und schlussendlich, als Folge und Ergebnis der seinerzeit noch von Ministerin Julia Klöckner 2020 einberufenen Zukunftskommission, eben die Transformation der Landwirtschaft – also eine tier- und umweltgerechte Landwirtschaft (Tierwohl, Tierschutz sowie Klimaschutz), erläuterte Weersmann. „Dass Letzteres allerdings auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, wie selbst die Kommission erklärt, wird dabei schlichtweg vergessen“, führte Weersmann weiter aus.

Konsequenzen gestiegener Rohstoffpreise

„Anfang 2022 sprach plötzlich jeder nur noch von einer Zins-, Klima- und Energiewende! In der Tat haben bisher nur wenige Ereignisse in der Vergangenheit insbesondere die globalen Märkte für Nahrungs- und Futtermittel so durcheinandergewirbelt wie die Ukraine-Krise, ausgelöst durch den Angriffskrieg von Russland, beginnend mit dem 24. Februar 2022“, so Weersmann. Seiner Aussage nach wurden dabei vermeintliche Versorgungssicherheiten infrage gestellt, die Rohstoffpreise kannten lange Zeit nur eine Richtung, dazu die Frage, ob überhaupt genügend Energie vorhanden sei zur Veredelung der Rohstoffe und damit auch zur Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln. „Über Jahre hinweg war bei den Verbrauchern in vielen Ländern ein gesteigertes Bewusstsein für nachhaltig produzierte Lebensmittel, eben auch mit dem Augenmerk für Tierwohl, Ressourcenschonung und Regionalität sicherlich erkennbar. Allerdings ist jetzt, im Zuge der massiv gestiegenen Lebenshaltungskosten, bei der überwiegenden Anzahl der Verbraucher ein deutlich kostensensibleres Konsumverhalten merklich spürbar – was übrigens auch immer seitens der Agrarlobby so richtig kolportiert wurde! Dabei wird ein Mehrwert für Regionalität oder ein Plus an Tierwohl derzeit nicht mehr entsprechend entlohnt und schon gar nicht mehr vom Verbraucher honoriert. Diese Diskrepanzen beschäftigen aktuell auch die Kooperative Milchverwertung, vor allem bei strategischen Überlegungen über mögliche künftige Milchvermarktungskonzepte mit potenziellen Marktpartnern“, stellte Weersmann fest.

Ehrung der besten Erzeugerbetriebe

Zum Abschluss der Versammlung wurden für die Erzeugung von Qualitätsmilch erneut die zehn besten Betriebe des Jahres 2021 von den beiden Geschäftsführern der Koop MV, Jürgen Lichtenborg und Albert Weersmann, mit einem Präsentkorb ausgezeichnet und geehrt. Den ersten Platz belegte dabei erneut, wie in den beiden Jahren zuvor, der Betrieb Wilhelm Kamphuis aus Wilsum. Darüber hinaus konnten die Betriebe Gebhard Bakker aus Nordhorn-Hohenkörben sowie Hein Ekenhorst aus Laar, gefolgt von den Betrieben Alfred Hagmann aus Hardingen, Gerrit Witthaar aus Oeveringen, die Stegeman GbR aus Ringe, die Kleiman GbR aus Wilsum, die Ramaker GbR aus Emlichheim, die Klasink-Blenke-Emme GbR aus Wilsum sowie Andre Ensink aus Hoogstede ausgezeichnet werden.


Bei den Wahlen zum Vorstand wurde das bisherige Vorstandsmitglied Heino Eggengoor aus Laar für eine weitere Amtsperiode bestätigt. Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat wurden die zur Wahl stehenden Mitglieder Dennis Welleweerd aus Wielen sowie Rudolf Immink aus Ringe ebenfalls in ihren Ämtern von der Versammlung bestätigt.

Für die Erzeugung von Qualitätsmilch wurden die Inhaber der zehn besten Betriebe des Jahres 2021 von den beiden Geschäftsführern der Koop MV, Albert Weersmann (links) und Jürgen Lichtenborg (rechts) ausgezeichnet.